Physiotherapie in Köln
Neurologische Therapien
In der Neurologie geht es nicht darum, neue Bewegungen zu erlernen, sondern verloren gegangene erneut zu erarbeiten. Manchmal dauert es nicht lange, um eine Verbesserung zu erzielen, manchmal Jahre. Je nach Krankheitsbild ist es bereits ein Therapieerfolg, wenn das Voranschreiten der Krankheit verzögert wird oder Bewegungseinschränkungen vermieden werden. Durch intensive Physiotherapie wird eine bestmögliche Selbständigkeit erarbeitet und dadurch die Teilhabe am Leben bestmöglich unterstützt. Je nach Befund werden Ziele formuliert, die durch Bobath, Vojta oder PNF gemeinsam erarbeitet werden.
Bobath für Erwachsene
Das Ehepaar Dr. h. c. Berta Bobath und Dr. Karel Bobath entwickelten dieses Konzept ab Mitte des letzten Jahrhunderts. Die Bobath Therapie ist ein Behandlungskonzept, dass für die Behandlung von Schäden des zentralen Nervensystems entwickelt wurde. Alles, was zu einer Verbesserung und zum Ausbau von neuen Fähigkeiten führt, kann in das Programm integriert werden.
In der Bobath Therapie wird mit drei Behandlungstechniken gearbeitet, die, je nach Behandlungsschwerpunkt, ineinander übergehen.
Stimulation
Vorbereitung und Einleitung von Bewegung durch zwei unterschiedliche Stimulationstechniken, die unmittelbar die Nahsinne ansprechen. Es wird die hemmende (inhibitorische) von der aktivierenden (fazilitierenden) Stimulation unterschieden. Durch die Stimulation werden die unterschiedlichen Wahrnehmungssysteme angesprochen.
Inhibition
Hemmung von Tonus und pathologischen Bewegungsmustern, um eine bessere Ausgangssituation für Bewegungen zu schaffen. Durch eine totale Hemmung gewohnter (pathologischer) Bewegungsmuster kann der Patient unsicher werden. Deshalb ist es besser nur partiell zu inhibieren, um dem Patienten soviel Eigenkontrolle wie möglich zu überlassen.
Fazilitation
Fazilitation ist das Anbahnen korrekter (physiologischer) Bewegungsmuster. Eine wichtige Voraussetzung, um die Variationen der Bewegungsmuster zu kennen, ist eine gute Bewegungsanalyse der normalen sensomotorischen Bewegungsentwicklung.
Bei der Inhibition und Fazilitation gilt das Prinzip der abnehmenden Hilfe: So viel aktive Kontrolle wie möglich dem Patienten überlassen und so wenig Führung für physiologische Bewegungsmuster wie nötig.
Die Bobath Therapie darf nur von speziell weitergebildeten Therapeuten durchgeführt werden.
Die Bobath Therapie ist besonders geeignet zur Behandlung von:
- Schlaganfällen ( Apoplexien)
- Multiple Sklerose
- Querschnittslähmungen
- Parkinson
- Lähmungen
- Koordinationsstörungen
Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)
Dem Konzept liegt die Philosophie zugrunde, zu der unter anderem eine funktionelle Behandlung, das Mobilisieren von Reserven und das Betrachten des Menschen als Ganzes zählt.
Was bedeutet nun das Wortungetüm genau?
Die Propriozeptoren (im ganzen Körper verteilte mechanosensorische Neuronen) sind zuständig für die Tiefensensibilität und informieren das Gehirn darüber, wie der Körper und insbesondere die Gelenke im Raum stehen.
Das Neuromuskuläre System, also das Zusammenspiel von Nerven und Muskeln, wird durch die Propriozeptoren stimuliert.
Die Fazilitation (Anbahnung) bedeutet die Erleichterung der Bewegung, was nicht heißt, dass es nicht anstrengend werden kann.
PNF kann vielfältig eingesetzt werden. Sie kommt vor allem in der Neurologie zum Einsatz aber auch bei chirurgisch-orthopädischen Krankheitsbildern.
Zur optimalen Therapie vereinbaren wir ein gemeinsames Therapieziel, dass sich üblicherweise an den Alltagsaufgaben bzw. an den Einschränkungen im Alltag orientiert. Genau diese problematischen Bewegungsmuster werden dann therapiert.
Hierzu setzt der Therapeut einen Impuls, der dann vom Patienten durch eine dreidimensionale Bewegung beantwortet wird. Das Gehirn erkennt das Bewegungsmuster wieder und der Patient ist in der Lage, das Erarbeitete in den alltäglichen Bewegungsablauf zu integrieren.
Bei einer Beinlähmung zum Beispiel, werden die komplexen Bein und Fußbewegungen, die man beispielsweise zum Gehen oder Laufen braucht, trainiert. Zum einen gibt der Therapeut die Bewegungsrichtung durch Zug oder Druck vor und der Patient arbeitet genau diesem Zug oder Druck entgegen und zum anderen fließen die Bewegungsmuster von der gesunden Seite auf die zu therapierende Seite über.
PNF darf nur von speziell dafür weitergebildeten Physiotherapeuten durchgeführt werden.
Klassische Krankheitsbilder die mit PNF behandelt werden:
- Schlaganfälle
- Ataxien
- Querschnittslähmungen
- Multiple Sklerose
- Morbus Parkinson
- Politraumen
- Sportverletzungen
Vojta für Erwachsene
Die Vojta Therapie ist nach dem Neurologen und Kinderneurologen Prof. Dr. Vaclav Vojta benannt.
Fälschlicher Weise wird oft angenommen, dass diese Therapie nur auf den Lebensabschnitt Säugling bis Kleinkind angewendet werden kann. Jedoch lassen sich auch in späteren Lebensabschnitten noch physiologische Bewegungen bahnen. Die Therapie setzt einzig eine vorhandene Verbindung zwischen Nerv und Muskel voraus.
Der Therapeut aktiviert über Zonen vorhandene aber verloren gegangene bzw. eingeschränkte Bewegungsmuster. Es kommt unabhängig von den willkürlichen Bewegungen des Patienten zu zwei Bewegungskomplexen: dem sog. „Reflexkriechen“ und dem sog. „Refexumdrehen“. In diesen Bewegungsmustern sind die wesentliche Bausteine: Gleichgewicht, Aufrichtung gegen die Schwerkraft und Fortbewegung enthalten.
Durch ständiges Anfordern dieser Bewegungsmuster, wird die erwünschte Bewegung gebahnt. Es kommt beim Patienten zu einer „Freischaltung“ oder Neuanbahnung jener Vernetzungen, die für eine Bewegung nötig sind: Gehirn, Rückenmark und Muskel. Bei sich verschlechternden Krankheitsbildern, kann der Prozess ggf. verlangsamt werden.
Die Vojta Therapie darf nur von speziell weitergebildeten Therapeuten durchgeführt werden.
Die Vojta Therapie ist besonders geeignet zur Behandlung von:
- Schlaganfällen (Apoplexien)
- Multipler Sklerose
- Parkinson
- Lähmungen
- Koordinationsstörungen
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